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Der Schetz mit der Schell

 

 

Volker und Elias Ewen                                                       

Alte Berufe                                                                                   

Wer in alten Büchern oder Schriften nach seinen Ahnen forscht, der wird früher oder später auf Berufe treffen, die sich mitunter sehr sonderbar anhören und die sich auch erst mal nicht zuordnen lassen. Umso interessanter und aufschlussreicher wird es, wenn man diese Berufe mal genauer unter die Lupe nimmt. Bei meinen Nachforschungen bin ich u.a. auf das Berufsbild des Ausrufers und den Beruf des Feldhüters aufmerksam geworden.

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Der Ausrufer

Der Ausrufer war damals Beschäftigter der Stadt oder Gemeinde. Seine Aufgabe bestand in der mündlichen Verbreitung von amtlichen Nachrichten und Bekanntmachungen. Aber auch von sonstigen Angelegenheiten wie z. b.: Der Gemeindediener ging etwa 2 bis 3mal in der Woche durch den Ort und verkündete die aktuellen Neuigkeiten. Um auf sich aufmerksam zu machen, trug er meist eine Glocke (Schelle) mit sich. So konnte er möglichst viele Bürger mit seinen Mitteilungen erreichen. In Zeiten von Smart Phones und Social Media klingt dies alles fast unvorstellbar. Aber die Verbreitung von Nachrichten und das Kommunizieren miteinander war nicht immer so einfach und vor allem nicht so schnell möglich, wie heute.

Während man heute z.B. mit WhatsApp in Sekundenschnelle Bilder, Videos und auch Texte verschicken kann, benötigten die Mitteilungen damals durchaus etwas länger, bis sie ihren Empfänger erreicht hatten. Unsere Vorfahren mussten auf den Ausrufer warten, wenn sie auf dem neuesten Stand der Dinge sein wollten. Dazu traf man sich an der nächsten Straßenecke, um auch ja alles mitzubekommen was durchgesagt wurde und um, bei der Gelegenheit natürlich auch noch ein kleines Schwätzchen zu halten. Ohne ein bisschen zu „meiien“, wie es hier im Saarland heißt, wäre es auch nur halb so schön. Es ging damals wohl alles etwas langsamer und gemütlicher zu.Wo hingegen wir heute alles sehr schnell und anonym perMausklick erledigen.

So ist es eben…alles hat seine Zeit und alles hat seine Vor-und seine Nachteile.

 

Der Wiesen- oder Feldhüter  (oder auch je nach Region Flurschütz „Schetz“ genannt.)

Er war ein Angestellter der Dorf- oder Landgemeinde. Wurde aber auch von großen Gutsbesitzern eingestellt. In jedem Falle musste eine hoheitliche Ernennung bzw. Bestätigung vorliegen. Bei der Anstellung durch die Gemeinde erhielt der Feldhüter sogar den Beamtenstatus. Er war zuständig für den Schutz und die Sicherung von Wald, Wiesen und Feldern das Obst und das Gemüse. Seine Aufgabe war es, die Flächen der Gemeinde oder der Gutsbesitzer vor Diebstahl und Zerstörung, sei es durch die Bevölkerung oder durch freilaufende Tiere (Wildtiere), zu sichern. Dies war besonders in Krisenzeiten (Hungersnöte) eine sehr wichtige Tätigkeit. Gerade deshalb waren Feldhüter, damals auch vermutlich mit Waffen ausgestattet.

So konnten sie die Wiesen und Felder der hungernden Bevölkerung besser schützen. Heutzutage könnte man diesen Beruf am ehesten mit dem des Försters vergleichen. Allerdings benötigt dieser heute keine Waffen mehr um seinen Beruf auszuüben.

Josef Even, seinerzeit Ministerialdirigent, Historiker und gebürtiger Schmelzer, hat dem Schütz und Feldhüter Johann Backes aus der Zerrstraße ein eigenes Mundartgedicht gewidmet.

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Quelle Fotos:  https://berufe-dieser-welt.de/die-ausrufer/

https://de.dreamstime.com/stadtausrufer-vector-illustration-image134641670

Quelle Text:  https://de.m.wikipedia.org/wiki/Gemeindediener#

http://historische-berufe.de/feldhueter/

 

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